
James Joyces Werk provoziert die psychoanalytische Theorie zur Auseinandersetzung mit seiner spezifischen Arbeit an der Sprache. Diese wird dabei zugleich für die eigene Theoriebildung und -modifizierung fruchtbar gemacht.
Jacques Lacan nimmt bereits seit den späten 50er Jahren (zuerst im Seminar über den Entwendeten Brief) immer wieder auf Joyces Umgang mit dem Buchstaben, auf dessen Zusammenführung von letter und litter(wie sie in Finnegans Wake explizit gemacht wird), Bezug und setzt sich ab den frühen 70er Jahren intensiver mit Joyce auseinander, eine Beschäftigung, die schließlich im XXIII. Seminar kulminiert. Joyce kommt dabei auch eine wesentliche Rolle in der Ausarbeitung, der letzten ‚Verknotung‘ eigener Theoreme zu. Jean-Michel Rabaté spricht daher von Joyce als Symptom Lacans bzw. als literarischem Symptom der Psychoanalyse.
Der Workshop will vor diesem Hintergrund nicht nur Joyce mit Lacan, sondern auch Lacan mit Joyce lesen, und genauer in den Blick nehmen, welche Funktion Joyce für Lacans Werk einnimmt.
Texte zur Vorbereitung sind in einer Dropbox zusammengestellt. Interessierte können sich mit den Organisatorinnen in Verbindung setzen und erhalten dann den Link.
FREITAG, 28. MÄRZ
10.00 – 10.30 Susanne Lüdemann & Katharina Rajabi: Begrüßung und Einführung
JOYCE DAS SYMPTOM: Joyce-Lektüren
10.30 – 12.30 Katharina Rajabi: letter/litter/lituraterre. Signatures on Sandymount Strand
Christian Frühm: Lalangue des fleurs: jouissance und pun-ishment in den „Lotus Eaters“
12.30 – 14.00 Pause
DAS SINTHOM: Lacan-Lektüren
14.00 – 16.00 Lektüre I: Joyce
Mai Wegener: Joyces Version des Lord’s Prayer
16.00 – 16.30 Pause
16.30 – 18.00 Lektüre II: Symptom/Sinthom
Edith Seifert: Lacans Joyce-Seminar: Ein nicht ödipales Gesetz und ein fast autonomes Subjekt
KEYNOTE
18.30 Jean-Michel Rabaté
SAMSTAG, 29. MÄRZ
10.00 – 12.00 Lektüre III: Symbolisches, Reales, Schrift und Knoten
Manfred Riepe: Pornographie des Symbolischen. Joyce vs. Schreber
12.00 – 13.30 Pause
13.30 – 15.30 Lektüre IV: Mangel, Begehren, jouissance (Feministische Kritik mit Cixous)
Camilla Croce: Knoten mit der jouissance supplémentaire
Katharina Simon: “Qu’est-ce qu’un désir s’originant d’un manque?” – Cixous’s Response to Freud and Lacan in Terms of Love
15.30 – 16.00 Abschlussdiskussion