"In der Übertragung verfertigt, konstruiert das Subjekt etwas."
(J. Lacan, 1961)
Die Struktur dieses Workshops folgt dem des ersten: vormittags ist Raum für theoretische Beiträge und deren Diskussion. Am Nachmittag ist Gelegenheit zum Sprechen und Hören aus der konkreten Arbeit im Rahmen einer Supervision, diesmal mit Pd. Dr. phil. habil. Edith Seifert, Psychoanalytikerin in Berlin.
Das Format Workshop / Werkstatt verweist auf Werk, Wirkung, Wirklichkeit. An diesem Ort soll gemeinsam erdacht, besprochen, erarbeitet werden, was ohne die Anderen nicht "konstruiert" werden kann. Dieses im gemeinsamen Arbeits- und Übertragungsprozess "Verfertigte" kann dann in der Arbeit im Sozialen in Wirkung gesetzt und in Praxis umgesetzt werden. Wir möchten einladen, Überlegungen zum Transfer psychoanalytischer Theorie in die berufliche Praxis auch außerhalb des „klassischen“ Settings anzustellen. Dabei werden im Kontext der Übertragung psychoanalytische Konzepte und Begrifflichkeiten wie Widerstand, Idealisierung, Identifizierung, Agieren, Phantasma, der Andere, die Register RSI, etc. befragt und vertieft. Beiträge der Teilnehmenden sind herzlich willkommen!
PROGRAMM
10:00h Begrüßung und Einführung durch die Initiatorinnen
10:30h - 12:30h Drei Inputbeiträge à ca. 20‘ mit anschliessender Diskussion
Susanne Hübner: Kinder des Begehrens
Aus dem individuellen Wunsch nach Kindern spricht das Begehren einer Ahnenreihe, eines biblischen Gottes, eines Staates, einer Gesellschaft mit, innerhalb derer er sich generiert. Meine Gedanken fragen nach dem Platz und der Bedeutung von Kindern in individuellen und kulturellen Phantasmen und deren epochalen Verschiebungen.
Marina Nemirowsky: Der mediale Körperansatz
Der mediale Körperansatz ist eine von mir entwickelte Methode, subjektivierende Transformationen in der psychosozialen Arbeit anzustoßen. Bildnerisch möchte ich mit den Teilnehmenden versuchen, meine Gedanken zu ordnen und zu diskutieren. Mein Interesse ist dabei, gemeinsam theoretische psychoanalytische Zugänge zu meinen Interventionen zu er/finden.
May Ament: Die Übertragung eines Schnitts?
Inwieweit kommt die Übertragung beim Zeichnen & Werken mit Kindern zum Tragen? Ist es möglich, über Kunstarbeit mit Kindern einer scheinbaren Ausweglosigkeit wie z.B. VerweigerungPLAKAT-2025-02_WS2 zu begegnen? Den Schnittpunkt herauszufinden, wo Kinder nicht herauskommen, aber darum wissen? Könnten sich hier Kunst, Psychoanalyse und Soziale Arbeit treffen?
--- Mittagspause ---
14:00h - 16:00h Inter-/Supervision
Am Nachmittag wird uns die Psychoanalytikerin Dr. phil. habil. Edith Seifert mit ihrer über 20-jährigen, internationalen Erfahrung als Supervisorin in verschiedenen Einrichtungen der Jugendhilfe begleiten. Die Einbringung von eigenem Fallmaterial und Arbeitserfahrungen der Teilnehmenden in erwünscht.