Vortrag (in französischer Sprache) von René Lew
im Rahmen der an diesem Pfingstwochenende stattfindenden Biennale der Psychoanalyse
(siehe unter Wochenendveranstaltungen)
Moderation: Sandrine Aumercier und Frank Grohmann
Eintritt: 10/5€
Bis heute bleibt der Begriff des Todestriebes in einer energetischen Metaphorik verwickelt, mit der
Thermodynamik als deren begrenztem Horizont. In dieser Perspektive hat man aus dem
Todestrieb bestenfalls einen Fall für die Entropie gemacht, — gegen welche er jedoch im
eigentlichen Verstand spricht. Unterdessen ist das Wesentliche, dass die Frage des Todestriebes
das Pulsieren betrifft, welches die ›Klebrigkeit der Libido‹ reguliert, das heißt also die
Investierungen (Besetzungen, Fixierungen, Verschiebungen und anderes), welche dieses
Pulsieren in Verlängerung der bereits genannten, und von den Trieben in Gang gesetzten,
Mischung und Entmischung begünstigt. Eine Untersuchung dieser Verhältnisse hat somit zum Ziel,
die ekstentionellen Bedingungen klarzulegen, welche den Raum charakterisieren, in welchem das
Subjekt sich entfaltet, — also der Verhältnisse, die darüber entscheiden, ob sich ein Symptom auf
pathologische Art gestaltet oder nicht.