Mit den Psychoanalytikern Dolorès Frau-Frérot, Sylvain Frérot, Bernard Brémont aus Nantes.
"Le trait du cas" ("Das Eigene des Falles") ist eine Formulierung Lacans, der immer darauf geachtet hat, auf welche Art und Weise die klinische Erfahrung weitervermittelt werden konnte. Er wollte herausfinden, was eine Veränderung in der subjektiven Position der Protagonisten einer Kur ermöglicht hatte (Dolorès Frau-Frérot, 2022).
Diesem Treffen mit unseren französischen Gästen gingen zwei Arbeitstagungen im April 2022 und 2023 voraus, die von Claus-Dieter Rath initiiert wurden.
Worum handelt es sich?
Lacan hat immer darauf geachtet, auf welche Art und Weise die klinische Erfahrung weitervermittelt werden konnte. Er wollte herausfinden, was eine Veränderung in der subjektiven Position der in einer Kur Beteiligten ermöglicht hatte. „Le trait du cas“ („Das Eigene des Falles“) ist eine Formulierung Lacans. Der „Fall“ ist hier weder der Patient noch der Analytiker, sondern eine Fiktion. Claude Dumézil hat sich diese Perspektive angeeignet und mit Bernard Brémond und anderen Kollegen, ein Arbeitsverfahren entwickelt, das Psychoanalytiker zusammenkommen lässt, um jeweils ein Element oder Fragment ihrer Praxis vorzutragen. (Dolorès Frau-Frérot)
Um mehr über „Le Trait du Cas – Das Eigene des Falles“ zu erfahren, finden Sie anbei einen deutsch-französischen Text, der von Dolores Frau-Frérot anlässlich der ersten Tagung im Jahr 2022 verfasst und von Claus-Dieter Rath übersetzt wurde: PDF
1. 10:00 – 13:00 Uhr: Arbeit am Fall
Nur vor Ort in der PsyBi, vorherige Anmeldung erforderlich
Zwei Teilnehmende werden jeweils eine „analytische Situation“ vorstellen, die ihnen Fragen aufwirft. Gewünscht ist keine „klassische“, vorbereitete Falldarstellung, sondern eine spontane Darstellung der Situation und der Gedanken, die sich aus dieser Erzählung ergeben.
2. 15:00 – 17:30 Uhr: Klinisches Seminar
Vor Ort in der PsyBi und online per Zoom
Bei dieser dritten Berliner Tagung mit unseren französischen Kollegen werden wir unseren verstorbenen Kollegen Claus-Dieter Rath schmerzlich vermissen. Nicht nur wegen seiner sorgfältig überdachten Beiträge sondern gerade jetzt seines Talents, solche Tagungen zu initiieren und am Leben zu erhalten. Einige von uns konnten im Juni 2023 bei einem intensiven und sehr lebendigen Arbeitstag des „Trait du Cas“ in Paris teilnehmen und wünschen diese Arbeit fortzusetzen. Jetzt geht es darum, weitere Erfahrungen mit der Arbeitsweise von „Trait du cas“ auszutauschen. So könnte dieser Nachmittag eine Gelegenheit sein, eine kleine Bilanz zu ziehen, und über die Aussichten künftiger Zusammenarbeit zu sprechen.