Um nachzuvollziehen, wie Jacques Lacan Sigmund Freuds Jahrhundertbuch – Die Traumdeutung – liest, gilt es zunächst eben dieses Buch selbst zu lesen und seine verschiedenen Schichten zu erfassen: die der Erfindung von etwas Neuem (von was genau: einer Methode, einem Diskurs, einem neuen epistemischen Ding?), ebenso wie die der eigenen Analyse, die Freud hier an zahlreichen eigenen Träumen unternimmt, aber auch die der Übermittlung, insofern die Traumdeutung zugleich eine Art Brief an zukünftige, werdende Psychoanalytiker ist.
Lacan hat im Zuge seiner Lektüre einigen der Träume und ihren Deutungen durch Freud ausführliche Analysen gewidmet, allen voran dem Traum von „Irmas Injektion“. Er hat aber auch Freuds Theorie vom Traum und vom psychischen Apparat einer grundlegenden Neuinterpretation unterzogen. Um beides soll es im Seminar gehen.
Das Seminar richtet sich ebenso an Anfänger wie an Fortgeschrittene, an praktisch wie theoretisch an der Psychoanalyse Interessierte.