Übertragungen an den Anfängen des Lebens
Leitung: Susanne Hübner und May Ament in Zusammenarbeit mit Indre Wegner
Termine Q1: Samstag, der 25. Feb. und 25. Mrz von 16:00 Uhr – 19:00 Uhr
Mit Beiträgen zu Fragen nach dem elterlichen Begehren, transgenerationeller Weitergabe, früher Eltern-Kind Interaktion und ihrer Vulnerabilität.
Susanne Hübner: Einführung
In die Wiege gelegt wird das Kind und mit ihm die Wünsche, Hoffnungen, Ängste und Phantasmen derer, denen es ausgeliefert ist. Als Metapher für den Ursprung der Menschheit bzw. des Menschseins verweist die Wiege auf die Unmöglichkeit diesen zu denken. Unserer Erwachung als Subjekt geht logisch die Gabe der Sprache voraus, mit der der mütterliche Andere dem Sein von Anbeginn eingeschrieben ist. Als ein kulturelles Zeugnis seiner Spur lassen sich Wiegenlieder lesen, die immer auch Mütterlieder sind .…
Indre Wegener: Angst & Geburt
Das Gemeinsame der (Geburts)-Angst: Sowohl die Gebärende als auch das Geborene haben es mit einer Angst zu tun, die sich am „Choc des Realen“ (Lacan) in eine psychische Konfiguration einschreibt, wieder auftaucht, aktualisiert wird, umgestaltet und ausagiert werden muss. Transgenerationale Schnittstelle.
May Ament: Die Unendlichkeit zwischen zwei Hāuten...
Von einer Skizzierung der Unterscheidung von Körperbild und Körperschema bei Francoise Dolto, der Entstehung innerer Objekte in der kindlichen Entwicklung unter Einfluss eines psychisch kranken Elternteils und einem Sprechen über Autismus. Kann Autismus als eine infantile Version des ‘posttraumatischen Stress-Syndroms’ gesehen werden? Welchen Raum nimmt hier die „zweite Haut“ ein?
Zum Seminar:
Während eine an Lacan orientierte Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Frankreich durch Françoise Dolto eine kreative wie durchsetzungsfähige Vorreiterin gefunden hat, ist sie in Deutschland noch relativ wenig repräsentiert. Lacan selbst hat sich von Klassikern der Kinder- und Jugendanalyse - seien es Siegfried Bernfeld, Anna Freud, Melanie Klein, Donald Winnicott – inspirieren lassen. Den Stationen seiner Auseinandersetzung folgend, wollen wir nach Theoretisierungen und möglichen Anwendungsfeldern einer psychoanalytischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen fragen. Eine wichtige Lektüregrundlage sind dabei die von 1987 bis 2009 erschienenen Arbeitshefte Kinderpsychoanalyse. Das Seminar steht im Zeichen des Gedenkens an deren 2013 verstorbenen Mitherausgeber und wichtigen Autor Achim Perner. "Kinderseminar" aber auch in Anspielung an das berühmte Seminar von 1924 am Berliner Psychoanalytischen Institut, da wir das Feld selbst mit kindlicher Neugierde und Entdeckerfreude begehen.
Unkostenbeitrag 10 / 5 € pro Termin
Weitere Informationen und Anmeldung bei Susanne Hübner: su@huebner-psychoanalyse.de