Geschlechter - Körper - Phantasmen
Leitung: Susanne Hübner und May Amant in Zusammenarbeit mit Indre Wegner
Termine Q2: 22. April, 27. Mai, 17. Juni, samstags von 16:00h – 19:00h
Beitrag 10 / 5 Euro pro Termin
Wir fragen weiter nach den Unmöglichkeiten und Paradoxien der Selbst- und Geschlechterverhältnisse, in denen sich das werdende Subjekt einzurichten hat. Mit drei Inputvorträgen eröffenen wir die Diskussion:
Susanne Hübner: Zur Autoerotisierung. Lacan resümiert im Seminar Die Objektbeziehung zur Frage der autoerotischen Position, so wie Freud sie verstehe, gäbe es in ihr "im eigentlichen Sinne keine Konstitution des anderen und auch keinen nachvollziehbaren Zugang zur Beziehung" [Lacan, Seminar IV. Turia & Kant, S 77] Wer ist dann der αὐτός der erotisiert (wird)?
May Ament: Die Beziehung des Subjekts zu seiner Körpergrenze & die Funktion der Haut im Autismus
„Warum reißt du mich von mir selbst los?“ Während er so schrie, wurde ihm die Haut, die Hülle der Glieder, abgezogen. [Ovid 241]
Nothing is deeper in man than his skin [Paul Valery]
Indre Wegner: "Ich wusste schon immer, dass ich ein Mädchen/ ein Junge bin"
Identität. Ich-Identität. Geschlechtsidentität. Derselbe - idem (Lat.). "Sehnsucht nach dem Ganzen" (Lacan)? Befragung einer Strukturgebenden imaginären Funktion.
Literaturangaben und weitere Informationen bei Anmeldung unter:
Susanne Hübner, su@huebner-psychoanalyse.de
(Für Auswärtige ist eine Teilnahme via ZOOM möglich)
ZUM SEMINAR: Während eine an Lacan orientierte Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Frankreich durch Françoise Dolto eine kreative wie durchsetzungsfähige Vorreiterin gefunden hat, ist sie in Deutschland noch relativ wenig repräsentiert. Lacan selbst hat sich von Klassikern der Kinder- und Jugendanalyse – seien es Siegfried Bernfeld, Anna Freud, Melanie Klein, Donald Winnicott – inspirieren lassen. Den Stationen seiner Auseinandersetzung folgend, stellen wir die Theorie unter Einbezug neurowissenschaftlicher, ethnologischer und historischer Studien an unseren Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Eltern auf die Probe.
Die Themen im 2. Quartal werden sich wieder um „die Wiege des Subjekts“ drehen, wie der Frage nach den frühsten prägenden Einschreibungen, Phantasien um Geburt und intrauterines Leben, die Interferenz von Körper-Sprache-Bild, der Haut als Schutz, Schirm und Medium der Erotisierung, den (Sprach-)Verwirrungen zwischen Kind und Erwachsenen (Ferenczi) sowie der mütterlichen Funktion in der Bindung der Triebe und der schweren Geburt des Anderen ([M]other).