Rado Riha und Jan Völker
Moderation: Michaela Wünsch
Der slowenische Philosoph Rado Riha stützt sich auf die Psychoanalyse von Jacques Lacan, aber auch auf die Philosophie von Alain Badiou, und entwickelt eine grundsätzlich neue Lektüre der Kant’schen Transzendentalphilosophie: Mit Bezug auf Lacans Konzept des »Realen« wird es möglich, den Standpunkt eines die Grenzen der subjektiven Konstitution überschreitenden Realismus zu vertreten. Im Gespräch mit Jan Völker wird es darum gehen, die möglichen und notwendigen Anschlüsse eines durch Lacan gelesenen Kant an die Fragen der Gegenwartsphilosophie herauszuarbeiten.
Rado Riha leitet am Wissenschaftlichen Forschungszentrum der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste das Institut für Philosophie. 1988 verließ er, zusammen mit 32 anderen linken Intellektuellen, die Kommunistische Partei Sloweniens. Mit Slavoj Žižek, Mladen Dolar, Jelica Šumič, Alenka Zupančič, und anderen hat er die slowenische Lacan-Rezeption mit begründet. Letzte Veröffentlichung: Kant in Lacan’scher Absicht. Die kopernikanische Wende und das Reale, Wien: Turia+Kant 2018.
Jan Völker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kunstwissenschaften und Ästhetik an der Universität der Künste in Berlin. Er unterrichtet außerdem am Bard College Berlin und ist associate professor am Institut für Philosophie der Slowenischen Akademie der Wissenschaften. Letzte Veröffentlichungen (als Herausgeber): Alain Badiou, Jean-Luc Nancy: Deutsche Philosophie. Ein Dialog, Berlin: Matthes und Seitz 2017; Badiou and the German Tradition of Philosophy, London/New York: Bloomsbury 2019.