
29. November 20-22 Uhr in der PsyBi
Camilla Croce und Karl-Josef Pazzini stellen vor:
Antonio Lucci, Esther Schomacher, Jan Söffner (Hg.), Italian Theory
– Übersetzt von Daniel Creutz, Andreas Gipper und Federica Romanini, ISBN: 978-3-96273-027-7
»Direkt beeinflusst von den politischen und sozialen Kämpfen […] bildet die Italian Theory […] eine Art privilegiertes Laboratorium, aus dem auch andere Kulturen, denen diese Erfahrungen fehlen und die dadurch auf der Ebene der politisch-theoretischen Ausarbeitung zurückliegen, innovative Paradigmen übernehmen.« »Die Sprache wird nicht sosehr auf ihre autonome Struktur hin befragt, sondern innerhalb eines weiteren Horizonts verortet, der in einem biologischen Sinne oder auch in dem eines ontologischen Realismus bestimmt ist« (Roberto Esposito)
»Namen und Verben werden wie gewöhnliche Utensilien von Sprechenden verwendet.« (Paolo Virno)
»Weit davon entfernt, die Einsamkeit vorzuziehen, schreibt sich der Gebrauch des Selbst von Anfang an in die öffentliche Sphäre ein, indem er das Individuum mit der mehr oder weniger ausgedehnten Multitude der anderen Vertretenden seiner Spezies in Verbindung bringt. Auch oder vor allem deshalb ist er ein institutionelles Phänomen (und ein unverzichtbares Element der im engeren Sinne aufgefasst, zu allerlei Metamorphosen neigenden Institutionen). Der weder anonyme noch innerliche Gebrauch des Selbst lässt sich auch das Pronomen ›wir‹ zurückführen.«
«Das ›wir‹ verweist auf den Übergang vom Singulären zum Gemeinsamen sowie vom Gemeinsamen zum Singulären. Es ist ein dynamisches Zeichen, ein Kommutator, eine Schwelle. Es umreisst ein Niemandsland, dessen Besitz weder vom eitlen ›Ich‹ noch vom verantwortungslose ›Man‹ beansprucht werden darf. Gerade in diesem Niemandsland siedelt sich die epimeleia heautou an». (Paolo Virno)
»Die Verfügbarkeit von Erinnerungen [memories] kann mit dem Verlust von Gedächtnis [memory] (vergessen) zunehmen.« (Elena Esposito)