Ausgehend von Zitaten aus Schriften von Freud und Lacan möchte diese Veranstaltung Elemente vorstellen, aus denen Psychoanalyse immer wieder aufs Neue entsteht und mit denen in ihr weitergearbeitet werden kann. Lacan und Freud markieren hier eine Art des Anfangs, nicht den letzten Schluss. Andere, die auf ähnliche Art elementare Momente der Psychoanalyse formulieren, kommen ebenfalls zu Wort.
Die Veranstaltung wendet sich an alle, die eine Einführung in Psychoanalyse suchen, an Anfänger*innen, aber genauso an diejenigen, die eine Chance ergreifen wollen das, womit sie arbeiten, noch einmal anders zu hören.
Wir können wegen der anhaltenden Wirkung der Corona Pandemie nicht abschätzen, wie sich die Situation entwickeln wird. Deshalb haben wir zunächst vor, die Veranstaltungen per ZOOM durchzuführen, was sich aber ändern kann. Wir bitten um einen Blick auf unsere Homepage (psybi-berlin.de)
Wir bitten um Anmeldung zu einzelnen oder gleich allen Veranstaltungen, damit wir gegebenenfalls einen Link für die ZOOM-Teilnahme zusenden können. Freigeschaltet wird, wer seinen Beitrag gezahlt hat. (Kto.-Nr. siehe unten)
Anmeldung bitte an Maria Hintermeier: maria@hintermeier.biz
An den einzelnen Terminen beginnen wie jeweils mit einer halbstündigen Einleitung zum Thema. Darauf folgt eine gemeinsamen Lektüre und ein Gespräch.
Rhythmus: Vierzehntägig
Dienstags 20.00 bis 21.30 Uhr
Kosten pro Termin € 10 / ermäßigt € 5 / Studierende frei
Berliner Volksbank Konto-Nr. DE52100900002326311009; BIC: BEVODEBBXXX.
Veranstalter: Marcus Coelen, Karl-Josef Pazzini, Mai Wegener
Format: je nach Entwicklung der Ansteckungsgefahren: vorerst Zoom, dann Hybrid
27.04.
Das Ding
Peter Widmer (Zürich)
»Nehmen wir an, das Objekt, welches (die) Wahrnehmung liefert, sei dem Subjekt ähnlich, ein Nebenmensch. Das theoretische Interesse erklärt sich dann auch dadurch, dass ein solches Objekt gleichzeitig das erste Befriedigungsobjekt, im ferneren das erste feindliche Objekt ist, wie die einzig helfende Macht. Am Nebenmenschen lernt darum der Mensch erkennen. Dann werden die Wahrnehmungskomplexe, die von diesem Nebenmenschen ausgehen, zum Teil neu und unvergleichbar sein, seine Züge, etwa auf visuellem Gebiet; andere visuelle Wahrnehmungen, z.B. die seiner Handbewegungen, aber werden im Subjekt über die Erinnerung eigener, ganz ähnlicher visueller Eindrücke vom eigenen Körper fallen, mit denen die Erinnerungen von selbst erlebten Bewegungen in Assoziation stehen. Noch andere Wahrnehmungen des Objektes, z.B. wenn es schreit, werden die Erinnerung an eigenes Schreien und damit an eigene Schmerzerlebnisse wecken. Uns so sondert sich der Komplex des Nebenmenschen in zwei Bestandteile, von denen der eine durch konstantes Gefüge imponiert, als Ding beisammenbleibt, während der andere durch Erinnerungsarbeit verstanden, d.h. auf eine Nachricht vom eigenen Körper zurückgeführt werden kann.«
Sigmund Freud: Entwurf einer Psychologie, G.W. Nachtragsband, S. 426/7
»... das wahre, wenn nicht das gute Subjekt, das Subjekt des Begehrens, ebenso im Lichte des Phantasmas wie in seiner Unterbringung außerhalb des Bewusstseins [ist] nichts anderes als das DING, das seiner selbst das Nächste ist, auch wenn es ihm am stärksten entgeht.« Jacques Lacan: »Zum Vortrag von Daniel Lagache«, in: Schriften II, Wien: Turia+Kant, S. 157
Veranstaltung:
27.04: Das Ding, Peter Widmer (Zürich)
11.05: Körper, Avi Rybnicki (Tel Aviv)
25.05: Widerstand, Camilla Croce (Berlin)
08.06: Übersetzung, Judith Kasper
22.06: Phallusmädchen, Nadine Hartmann (Berlin)
06.07: Faden und Buchstaben, Schosseler-Prum (Berlin)
20.07: Versprecher, Ioanna Kostopoulou (Berlin)