Vortrag.
Moderation: Mai Wegener.
Die Neuentdeckung der Psychoanalyse durch Lacan steht, nicht ohne Anlehnung an Kojèves „Rückkehr zu Hegel“, im Zeichen einer „Rückkehr zu Freud“. Dieser Geste folgend kehrt der Vortrag zum Anfang von Hegels systematischer Arbeit in Jena zurück, um ihn zugleich mit ihrem abrupten Ende in Berlin kurzzuschließen.Diese Perspektive führt auf eine Spannung, in der sich auch die psychoanalytische Theorie und Praxis bewegt: Hegels 30 Jahre andauerndem Aus- und Durcharbeiten seines Systems liegt ein „Bedürfnis der Philosophie“ zugrunde, das aus einer antagonistischen historisch-politischen Welt hervorgeht, und noch im Moment seiner Entscheidung zum System fragt sich Hegel, „welche Rückkehr zum Eingreifen in das Leben der Menschen“ zu finden sei. Diese unaufgelöste Spannung zwischen welthaltigem Begehren und systematischer Arbeit zur Geltung zu bringen und in die letzten Berliner Texte zu verfolgen, soll die vermeintliche Abgeschlossenheit des Hegelschen System-Denkens herausfordern, seine produktive Unabgeschlossenheit neu befragen.
Eintritt: 10/5€