Liebe Freundinnen und Freunde der Psychoanalytischen Bibliothek Berlin,
wir möchten Sie auf unsere Veranstaltungen im September hinweisen:
Vortrag:
Christian Fierens:
Die Verkenn-Karte der Identität. Das Kommen und Gehen der Identifizierung
Freitag, 15. September 2017, 19 Uhr 30
Setzt man darauf, die Identität des Analysanten zu finden, so hat man von vornherein die Ausrichtung der Analyse verloren.
In einem ersten Teil wird es um Folgendes gehen: „Ich weiß nicht, was ich bin“ und „Ich bin nicht, was ich weiß.“ Am Grund der psychoanalytischen Methode und ihrer Erfahrung steht der psychologische, sexuelle, psychopathologische und soziale Mangel an Identität. Er wird durch die Analyse nicht abgebaut, im Gegenteil.
Zweiter Teil: Dieser Mangel geht nicht in einem Wissen oder dessen Korrektur auf, sondern beruht auf Vorgängen, in denen sich Liebe, Hass und Identifizierung verknüpfen. Was steht bei einer Herstellung von Identität auf dem Spiel?
Der Vortrag wird aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt werden.
Veranstaltung im Rahmen des Arbeitswochenendes des Psychoanalytischen Kollegs
Moderation: André Michels
Eintritt: 10/5€
Beginn einer neuen Veranstaltungsreihe:
Lektüregruppe zum Objekt a
Leitung: Anne-Marie von Lieres
Erstes Treffen: Mittwoch, 27.September, 19 Uhr 30. Monatlich mittwochs, weitere Termine: 25. Oktober, 29. November, 20. Dezember
Freud blieb am „Fels der Kastration/ roc de la castration“ stehen. Lacan versuchte hier mit dem Objekt a, das er als seine eigene Erfindung betrachtete, weiterzukommen. Der Fels/roc ist das a, behauptete er. Indem Lacan das Objekt a als Ursache und nicht als Ziel des Begehrens auffasste, änderte er die gewöhnliche Perspektive des Objekts in der psychoanalytischen Theorie. Laut Lacan hat das Subjekt keine Vorstellung von diesem Objekt a. Nur die Angst/l’angoisse des Subjekts signalisiert dessen unbeschreibliche Anwesenheit. In Lacans Seminar X: L’angoisse (1962-63) wird das Objekt a in vier Stufen vorgestellt: als Brust, Kothäufchen, Blick und Stimme. Letztendlich bleibt es aber unvorstellbar. Das Objekt a hat gleichwohl Wirkungen/effets auf das Reale des Subjekts und ist deswegen zentral in der psychoanalytischen Arbeit.
Unsere Lektüregruppe wird sich mit verschiedenen Texten Lacans über das Objekt a auseinandersetzen, besonders mit Seminar X und Seminar XI sowie mit Texten von Autoren, die sich mit diesem Thema befasst haben.
Die Gruppe wird in Deutsch und Französisch stattfinden.
Diese Veranstaltungsreihen laufen im September weiter:
Lektüregruppe zu Lacans Seminar VIII, Die Übertragung, Dienstag, 5. September und Dienstag, 19. September, jeweils 19 Uhr bis 20 Uhr 30
Lektüregruppe zu Lacans Aufsatz L’Ètourdit, Donnerstag, 7. September, 19 Uhr
Klinisches Seminar, Sonnabend, 9. September, 15 bis 17 Uhr
Sublimierung, Gewalt und die politische Kraft der Paranoia, Sonnabend, 9. September, 17 bis 19 Uhr und Sonntag, 10. September, 11 bis 15 Uhr
Lektüreseminar zu Jacques Lacan, Die Aggressivität in der Psychoanalyse (1948), Dienstag, 26. September, 19 Uhr 30
Es grüßt Sie herzlich
Rolf Nemitz
Psychoanalytische Bibliothek Berlin –
Ort für Forschung und Praxis nach Freud und Lacan e.V.
Hardenbergstraße 9, 10623 Berlin
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