Liebe Kollegen und Kolleginnen, wir möchten Sie zur nächsten Sitzung des "KINDERSEMINARS" am kommenden Samstag, den 22. April von 16h – 19h in der Psychoanalytischen Bibliothek Berlin einladen. Für Auswärtige ist auf Anfrage eine Teilnahme via ZOOM möglich. „Junge oder Mädchen?“ - Fragen der Erotisierung und Sexuierung des Kindes Mit drei Inputvorträgen suchen wir unter verschiedenen Aspekten dem Umstand Rechnung zu tragen, dass dem komplexen Prozess Geschlechtseinschreibung des Kindes die Zuschreibungen und Phantasmen seiner Bezugspersonen und damit der gesellschaftlichen Matrix vorausgehen bzw. mit ihm einhergehen: Indre Wegner wird sich ausgehend von den Freud Texten den „Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie“ (1905) und „Das Ich und das Es“ (1923) mit der konstitutionellen Bisexualität des Individuums beschäftigen. Bisexualität impliziert das eine oder das andere, nicht, unbedingt aber das Dritte, Uneindeutige. Es stellen sich hier Fragen, so z. B. nach dem einerseits ausgerichtet sein des menschlichen sexuellen Begehrens auf ein bestimmtes/ "eindeutiges" Geschlecht, aber auch nach dem Prozess der Identifizierung mit dem bzw. der Negierung des zugeschriebenen Geschlechts. Susanne Hübner entwickelt die These, dass die heutigen gesellschaftlichen Vorstellungen und Diskurse um die zärtliche Beziehung/Bindung zum Kind in der Tradition der Sehnsuchtsbilder um die romantische Paarbeziehung stehen, wenn nicht sogar zum Teil an ihre Stelle treten. Die Popularisierung der Bindungstheorie hat das Ihre zur Idee beigetragen, hier könne endlich ein idealer „rapport“ funktionieren. Davon profitiert nicht zuletzt die Reproduktionsindustrie. Was bedeutet angesichts dieser "Wunschkinder" der Geschlechtswunsch der Eltern? May Ament fragt nach den Verschiebungen in der Thematisierung des Geschlechterverhältnisses und Transgender im Zeitbogen von Doltos Vortrag im Jahr 1960 „Weibliche Sexualität. Die genitale Libido und ihr weibliches Schicksal" und Paul Preciados Rede im Jahr 2019 während eines psychoanalytischen Kolloquiums "Ich bin ein Monster, das zu Ihnen spricht"? Wir freuen uns wieder auf eine anregende Diskussion mit Ihnen. Der Unkostenbeitrag beträgt 10€ bzw. ermäßigt 5€. Weitere Informationen und Literaturhinweise bei Anmeldung unter su@huebner-psychoanalyse.de +++++++++++++++++++++++++++ Psychoanalytische Bibliothek Berlin – Ort für Forschung und Praxis nach Freud und Lacan e.V. Geisbergstraße 29, 10777 Berlin psybi-berlin.de facebook.com/psybiberlin Sie können diesen Newsletter jederzeit abbestellen, indem Sie hier klicken.