Liebe Freundinnen und Freunde der Psychoanalytischen Bibliothek,

herzliche Einladung zum kommenden Treffen zu »Lektüren und Gespräche zu Krieg und Aggressivität« am Dienstag, dem 09. Mai, um19:30 - 21:30.
Leitung: Susanne Hübner in Zusammenarbeit mit Erik Porath

Unzweifelhaft gibt es wieder einen Krieg in Europa. Der Überfall auf die Ukraine vom 24. Februar 2022 hat uns allerdings nicht in eine „andere Welt“ versetzt. Die politische Rhetorik von der „Zeitenwende“ ist ebenso fragwürdig wie die Behauptung, dies sei der erste Krieg auf europäischem Boden seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Sicherlich erleben wir einen massiven Eingriff in das Sicherheitsgefüge zwischen Russland und allen europäischen Staaten, aber mehr noch eine Erschütterung unserer strategischen Konzeptionen, die das Bündnisdenken weit über die Grenzen Europas hinaus betrifft. „Denn wenn es noch und für lange Zeit Krieg oder jedenfalls kriegsbedingte Grausamkeit, kriegsbedingte, quälende, massiv oder subtil mörderische Aggression gibt, dann ist es umgekehrt nicht mehr sicher, daß die Figur des Krieges und vor allem der Unterschied zwischen individuellen Kriegen, Bürgerkriegen und nationalen Kriegen nun immer noch streng gesicherten Begriffen genügt. Ein neuer Diskurs über den Krieg ist notwendig. Wir warten heute auf neue ‚Zeitgemäßes über Krieg und Tod’ (Freud 1915) und ‚Warum Krieg?’ (Freud 1932)“. Mit diesen Fragen adressierte Jacques Derrida die Generalstände der Psychoanalyse (Paris, 8.–11.7.2000), um über den Zusammenhang von „Grausamkeit, Souveränität, Widerstand“ nachzudenken. Wir wollen den Hinweisen und skeptischen Infragestellungen Derridas nachgehen und nach deren Bedeutung für die Gegenwart fragen.

Literatur: Jacques Derrida: Seelenstände der Psychoanalyse. Das Unmögliche jenseits einer souveränen Grausamkeit, Frankfurt a. M. 2002
Unkostenbeitrag: 10 / 5 Euro pro Termin

Anmeldung unter: Erik Porath, erik.porath@gmail.com oder Susanne Hübner, su@huebner-psychoanalyse.de
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Psychoanalytische Bibliothek Berlin – Ort für Forschung und Praxis nach Freud und Lacan e.V.
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